Volkskundemuseum
1970 begann Gymnasialprofessor Josef Lidl (gest. 1999) mit der Aufstellung der Sammlung in einem zweigeschossigen Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert und der ehemaligen, 1910 errichteten Posamentenfabrik. In den folgenden Jahren vergrößerte sich die Ausstellung um ein weiteres Wohnhaus mit Stall und ab 1987 um Räume zweier Industriegebäude. Das 1990 von Heimat- in Volkskundemuseum umbenannte Museum verfügt über ca. 30 000 Objekte aus Ortsgeschichte, Naturkunde, Vor- und Frühgeschichte der Region, zum heimischen Handwerk, Haus- und Landwirtschaft sowie zur bäuerlichen und bürgerlichen Wohnkultur. In der ehemaligen Fabrik dokumentieren ein großer, funktionsfähiger Jacquard-Webstuhl und Erzeugnisse der leonischen Industrie das traditionelle Handwerk der Region und die frühere Nutzung des Gebäudes. Von großer Bedeutung ist die Sammlung bemalter Möbel aus dem 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Den Beginn der industriell hergestellten Möbel zeigen Raumensembles von der Jahrhundertwende bis in die 1930er Jahre. Einen Schwerpunkt bildet die Hafnerkeramik aus dem Treuchtlinger Raum, die als "Treuchtlinger Geschirr" überregionale Bedeutung besaß. Spielzeug, ein Schulzimmer und viele alte Musikgeräte füllen die Räume des 1. und 2. Obergeschosses im ehemaligen Wohnhaus. 1996 entstand die Abteilung "Die Obere Burg Treuchtlingen - Archäologie und Geschichte einer mittelalterlichen Kleinburg". Im Erdgeschoß eines ehemaligen Industriegebäudes ist vorläufig eine große Zinnfiguren-Sammlung mit 6000 Figuren in 14 Dioramen dem Besucher zugänglich und eine große Tabakspfeifensammlung (1880- 1920) eines privaten Leihgebers rundet den Besuch des reichhaltigen Volkskundemuseums ab. Der gut ausgestattete Lehr- und Vortragsraum kann von den Schulen unterrichtsbegleitend genutzt werden. Für Sonderausstellungen stehen ebenfalls Räume zur Verfügung. Eine Umstrukturierung des Museums ist geplant. Führung: Mai-Okt. Di., Do., Sa., So. 15.00 u. n. Vereinb.