Stadtresidenz
Wie vielen seiner Zeit- und Standesgenossen genügte auch Herzog Ludwig X., dem Regenten des Herzogtums Niederbayern, die überkommene Burg über der Stadt nicht mehr als Herrschaftssitz. Er begann im Jahre 1536 mit der Errichtung eines Stadtpalastes im Stile der deutschen Renaissance ("Deutscher Bau"). An diesen 1539 fertiggestellten Altstadtflügel wurden ab 1537 drei weitere Flügel nach italienischem Vorbild angefügt. So entstand zwischen "Altstadt" und Isar ein Ableger der italienischen Renaissancekunst, dessen Hauptstücke der Arkadenhof und der vom Palazzo Te in Mantua inspirierte "Italienische Bau" sind. Die wandfeste Ausstattung des "Italienischen Baus" hat sich weitgehend erhalten. Besonders hervorzuheben ist der "Italienische Saal", dessen kassettiertes Gewölbe Hans Bocksberger d. Ä. 1542 u.a. mit Darstellungen berühmter Männer und Frauen der Antike ausgemalt hat. Die Ausstattung des Saals steht unter dem Motto "Eintracht läßt das Kleine wachsen, Zwietracht zerstört selbst das Mächtigste". Es spielt auf den Streit Ludwigs X. und Wilhelms IV. um die Erbfolge in Bayern und die Herrschaft in Niederbayern an. Von 1781 bis 1800 war die Stadtresidenz Wohnsitz des wittelsbachischen Herzogs Wilhelm aus der Linie Birkenfeld-Gelnhausen. Eine Zimmerflucht der Residenz, die damals im Stil des im Louis-seize ausgebaut wurde, ist mit Gemälden, Gobelins, Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen dieser Epoche ausgestattet. April-Sept. Di.-So. 9.00-18.00 Okt.-März Di.-So. 10.00-16.00