Stadtmuseum Ingolstadt
Im "Kavalier Hepp", einem 1828 errichteten Werk der Landesfestung Ingolstadt, wurde 1981 das Stadtmuseum neu eröffnet. In 45 Räumen zeigt es die Entwicklung des Ingolstädter Raums in ur- und frühgeschichtlicher Zeit sowie die Geschichte der Stadt, die von 1392 bis 1447 Residenz des Herzogtums Bayern-Ingolstadt und von 1472 bis 1800 Sitz der ersten Bayerischen Landesuniversität war. Nach einer Einführung in die regionale Geologie wird die Vergangenheit des Ingolstädter Raums von den steinzeitlichen Kulturen über Bronze- und Urnenfelderzeit, Hallstatt- und Latènezeit und die römische Besiedlung bis zur bajuwarischen "Landnahme" gezeigt. Schwerpunkte bilden Funde aus Zuchering (Urnenfelderzeit) und Manching (keltisches Oppidum). Die stadtgeschichtliche Abteilung zeigt u.a. Stadtpläne, Stadtmodelle (Jakob Sandtner), Inschriften und Wappen mittelalterlicher Stadttore. Spätmittelalterliche Kultur ist vor allem durch Werke der sakralen Kunst vertreten. Reich dokumentiert ist die Geschichte der Universität Ingolstadt vom Beginn (Humanismus, 16. Jahrhundert) bis zur späten Aufklärung. Sonderthemen sind die Belagerungen der Stadt im Schmalkaldener und Dreißigjährigen Krieg, das Wirken der Jesuiten, der Ingolstädter Buchdruck und die Münzgeschichte. Ein wesentlicher Bereich ist das Musikleben in Ingolstadt, v.a. die Sammlung historischer Zithern. Die Abteilung "Vom Handwerk zur Industrie" enthält charakteristische und herausragende Erzeugnisse u.a. der örtlichen Gefäßkeramik, der Hafnerei, des Steinmetz-, Schlosser-, Schmiede-, Schreiner- und Zimmererhandwerks. Den Übergang ins 20. Jahrhundert bilden Zeugnisse der frühen und jüngsten Industrialisierung, darunter Großobjekte wie eine originale Tabakstampfe oder ein Raffineriemodell, das für den Aufbau der Eriag-Raffinerie Ingolstadt diente. Di.-Fr. 9.00-17.00 Sa.-So. 10.00-17.00 05.09.2003 - 23.11.2003 Konrad Kyeser Konrad Kyeser, 1366 in Eichstätt geboren, war der erste namhafte Autor, der nördlich der Alpen die überlieferte technische Tradition vor allem militärischer Nutzanwendungen mit lateinischen Texten handbuchartig zusammenfaßte und möglicherweise auch um eigene Erfindungen und utopische Vorschläge bereicherte. Mit seinem Bellifortis hat Konrad Kyeser die wohl bekannteste militärwissenschaftliche Bilderhandschrift des Spätmittelalters vorgelegt, die nicht nur vielfach abgeschrieben und nachgeahmt wurde, sondern auch spätere gleichgartige Werke stark beeinflußt hat. Die Ausstellung widmet sich Leben und vor allem den Erfindungen dieses "bayerischen da Vinci".