Stadtmuseum
Zwei Elemente haben die Entwicklung der Stadt Sulzbach-Rosenberg und der sie umgebenden Region bis heute geprägt: der Eisenerzbergbau und eine unverwechselbare über tausendjährige Kulturgeschichte. Beide Fundamente veranschaulicht das Stadtmuseum in seinen reizvoll verwinkelten Räumlichkeiten zweier spätmittelalterlicher Gebäudekomplexe der "Neustadt", deren Anlage auf Kaiser Karl IV. zurückgeht. Kernpunkte der Ausstellung sind die historische Entwicklung von Fürstentum und Stadt Sulzbach, das Sulzbacher Simultaneum als Beispiel religiöser Toleranz und politischen Weitblicks sowie die Geschichte des Bergbaus und Hüttenwesens bis hin zur modernen Stahlindustrie. Herrschaft und Selbstverwaltung, Handel und Handwerk im Wechsel der Zeiten sind in Vitrinen und Rauminstallationen präsentiert. Einen authentischen Einblick in die Rechtssprechung vergangener Zeiten gewähren Bäckerkorb, Halsgeige und "Springer". Archäologische Funde - der älteste stammt aus dem 9. Jahrhundert - gewähren Einblick in die Anfänge und Frühzeit der Stadtgeschichte, die deutschlandweit einmalige und neue historische Erkenntnisse erbracht hat. Eine bedeutende Station des Museumsrundgangs ist der Buchdruck, der mehrere Jahrhunderte lang die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Stadt prägte. Durch die religiöse Toleranzpolitik Herzog Christian Augusts in der Mitte des 17. Jahrhunderts, die neben Katholiken und Protestanten auch Juden mit einbezog, entfaltete sich hier der drittgrößte Druckort Europas für Hebraika. Von besonderer Bedeutung ist ferner die Sulzbacher Fayence-Manufaktur und die kunstvolle "Terra sigillata"-Keramik der Familie Fischer, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts diese lang vergessene Technik der Römer wiederentdeckte. Aus dem Leben der Menschen erzählen die "gute Stube" des Bürgermeisters Tretzel aus dem 18./19. Jahrhunderts, der karge Wohnraum einer "Maxhütterer-Familie" und die Biographie einer Rosenberger Arbeiterfrau. Außerdem bietet das Stadtmuseum regelmäßig Sonderausstellungen und museumspädagogische Programme. Di.-So. 9.00-12.00 u. 13.30-16.30 14.09.2003 - 30.02.2004 150 Jahre Maxhütte