Museum der Stadt Füssen
Im Südtrakt des ehemaligen Benediktiner-Klosters St. Mang, das unter dem Baumeister Johann Jakob Herkomer im frühen 18. Jahrhundert erbaut wurde und das neben dem Hohen Schloß das Stadtbild Füssens prägt, befindet sich das neu eingerichtete, schon 1913 gegründete Museum der Stadt Füssen. Die Bedeutung des Klosters St. Mang liegt in seiner Konzeption als barockes Gesamtkunstwerk und zugleich in den erhaltenen Resten der mittelalterlichen Anlage. So sind zwei Flügel des ausgegrabenen Kreuzgangs zu begehen, in denen die wechselvolle Baugeschichte der Abtei sichtbar ist. Vom Kreuzgang aus gelangt man in die Annakapelle mit dem berühmten "Füssener Totentanz" von Jakob Hiebeler aus dem Jahre 1602. In einer weiteren Museumsabteilung illustrieren zahlreiche Kunstwerke von der Romanik bis zum Rokoko, darunter eine bedeutende frühgotische Madonna, die 1250jährige Geschichte der ehemaligen Abtei, die sowohl geistlicher Mittelpunkt als auch Herrschafts- und Kulturzentrum im Füssener Land war. Die barocken Repräsentationsräume des Klosters sind in den Museumsrundgang mit eingeschlossen: der Festsaal, ausgestattet unter dem Baumeister Andrea Maini; die Bibliothek und das darunterliegende Refektorium mit Skulpturen des Bildhauers Anton Sturm; das überkuppelte Colloquium mit Fresken des Kemptener Hofmalers Franz Georg Hermann, das "Papstzimmer", die Abtkapelle und der Kapitelsaal. Die Abteilung "Lauten und Geigen" erinnert an eine lange, fast vergessene Tradition Füssens als Mittelpunkt des Lautenmacherhandwerks in Europa. Ausgestellt sind instrumentenkundlich bedeutende Zupf- und Streichinstrumente des 16. bis 19. Jahrhunderts von Meistern aus dem Füssener Land. Die komplett ausgestattete Geigenmacher-Werkstatt von Konrad Leonhardt dokumentiert zudem den Herstellungsprozeß in seinen einzelnen Phasen. In Vorbereitung befinden sich weitere stadtgeschichtliche Themen wie Handel und Gewerbe in der Frühen Neuzeit. Mit dem Thema "Aufbruch in die Moderne" durch die Eröffnung der "Mechanischen Seilerwarenfabrik" und dem beginnenden Tourismus, dessen weltweite Magneten die Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein bis heute sind, soll der Rundgang durch die Stadtgeschichte abgeschlossen werden. April-Okt. Di.-So. 10.00-17.00 Nov.-März Di.-So. 13.00-16.00