Markgrafenmuseum
Ansbach, die Regierungshauptstadt von Mittelfranken, wurde in der Mitte des 8. Jahrhunderts gegründet und befand sich in staufischer Zeit auf dem Weg zur Reichsstadt, gelangte aber 1331 an die Hohenzollern, die es seit dem 15. Jahrhundert zur Residenz ausbauten. Die Umformungen zur barocken Residenzstadt mit Markgrafenschloß und Hofkirche prägen bis heute das Stadtbild. Das Markgrafenmuseum entstand 1932 aus der Vereinigung der vorher getrennt ausgestellten Sammlungen des Historischen Vereins für Mittelfranken und der Stadt Ansbach (bis 1983 "Kreis- und Stadtmuseum"). Der Historische Verein hatte sofort nach seiner Gründung 1830, die Stadt um 1850 zu sammeln begonnen. Schwerpunkte sind seit damals Geschichte und Kultur der Stadt und des ehemaligen Fürstentums Brandenburg-Ansbach. Seit 1961 befindet sich das Museum im Schnizleinshof, einem Gebäudekomplex aus dem 15. bis 18. Jahrhundert mit Treppenturm und reizvollem Hof an der Stadtmauer. 1998 konnte hier die neugestaltete Kaspar-Hauser-Abteilung eröffnet werden. Sie ist dem Leben und Schicksal des als "Kind von Europa" bekannt gewordenen rätselhaften Findlings gewidmet. In den Obergeschossen wird ab Herbst 2000 die Zeit als Hohenzollernresidenz vom späten Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in einem chronologischen Rundgang dargestellt. Schwerpunkte sind Ansbacher Fayence und Porzellan, höfische Jagd und Werke der Hofmaler. Den Abschluß bildet die preußische Epoche von 1792 bis 1806 mit der Statthalterschaft Hardenbergs. Das benachbarte zweite Museumsgebäude mit Bausubstanz des 14. bis 18. Jahrhunderts gehört seit 1984 zum Museum und ist über die Stadtmauer angebunden. Nach Renovierungsarbeiten wird es wieder die Abteilungen Naturgeschichte, Vor- und Frühgeschichte und "Ansbach im Königreich Bayern" aufnehmen. Dort finden auch berühmte Ansbacher des 19. Jahrhunderts ihren Platz: der Dichter August Graf v. Platen, der Optiker Johann Georg Oberhäuser und der Bildhauer Ernst v. Bandel. Di.-So. 10.00-12.00 u. 14.00- 17.00