Jüdisches Kulturmuseum und Synagoge
Das Museum befindet sich an historischer Stelle mitten im alten Ortskern und besteht aus einem Neubau (Archiv- und Seminargebäude), einem Ausstellungsgebäude und der um 1730 errichteten, im Dritten Reich profanierten und bei der Umnutzung zum Feuerwehrhaus teilweise zerstörten Synagoge. Bei der 1994 abgeschlossenen Restaurierung der Synagoge fand man als Bauschutt unter dem Fußboden große Teile der alten Inneneinrichtung. Mit Hilfe dieser Originalfragmente und von Photographien aus dem Jahr 1926 konnte die Veitshöchheimer Synagoge im Zustand der Zeit um 1900 komplett wiederhergestellt werden. Der 1986 im Dachgeschoß der Synagoge entdeckte Genisa-Fund mit deponierten Texten und kultischen Objekten bildet den Kernbestand des 1994 eröffneten Museums, das neben der Synagoge in einem ehemaligen jüdischen Wohnhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert eingerichtet wurde. Neben religiösen Schriften sind zahlreiche weltliche Texte und in größerem Umfang auch handschriftliche Zeugnisse erhalten. Werke zu Thora und Bibel, theologisch-ethische Literatur, Gebetbücher und der Talmud, ferner Unterhaltendes aus Volksbibel und Geschichte dokumentieren die Reichhaltigkeit der jüdischen Literatur in Deutschland im 17. bis 19. Jahrhundert. Sie bieten einen Einblick in jüdische Religion und Literatur, aber auch in die Geschichte der unterfränkischen Landjuden. Neben Synagoge und Museum können die Wohnung des Vorsängers und Lehrers der jüdischen Gemeinde sowie ein Ritualbad (Mikwe) besichtigt werden. Do. 15.00-18.00 So. 14.00-17.00 u. n. Vereinb. Führungen nach Voranmeldung