Die unter König Ludwig I. errichtete Glyptothek, die den bedeutendsten europäischen Museumsbauten ihrer Zeit zuzurechnen ist, entstand in den Jahren 1816 bis 1830 als eine von Leo von Klenze in griechisch-ionischem Stil entworfene Tempelanlage. Zusammen mit den Antikensammlungen und den Propyläen schließt sie den Königsplatz wie einen antiken Markt ein. 1944 wurde der Bau stark beschädigt, die Stukkaturen und Fresken der Säle dabei zerstört. Im Inneren nach Plänen von Josef Wiedemann restauriert und neugestaltet, wurde die Glyptothek 1972 wiedereröffnet. Die Ausstellung führt durch die Geschichte der antiken Bildhauerkunst zwischen 560 v. Chr. und 400 n. Chr., vertreten durch weltberühmte Originale wie durch gute römische Kopien nach klassischen Meisterwerken. Zwei Jünglingsstatuen aus dem mittleren und dem späten 6. Jahrhundert v. Chr. gehören zu den schönsten Beispielen der archaischen Plastik überhaupt (Saal I). Der berühmte "Barberinische Faun" gilt als beispielhaft für die spätere, hellenistische Entwicklung im 3. Jahrhundert v. Chr. (Saal III). Römischen Kopien nach Meisterwerken der griechischen Kunst, z.B. nach der Eirene des Kephisodot oder der nackten Aphrodite des Praxiteles (III u. IV), stehen qualitätvolle originale Grabreliefs des 4. Jahrhunderts v. Chr. gegenüber (IV u. VI). Die Giebelskulpturen des spätarchaischen Aphaia-Tempels in Ägina sind wohl der kostbarste Besitz der Glyptothek überhaupt. Der anonyme Bildhauer des jüngeren Ostgiebels ist einer der großen Meister der Zeit um 490 v. Chr. (VII-IX). Griechische und vor allem römische Porträts zeigen die Säle X-XII, ausgehend von einem Jugendbildnis Alexanders d. Gr. bietet sich eine dichte Reihe guter Beispiele von Augustus bis in die Spätantike. Den Schluß der Ausstellung bilden einige berühmte Werke des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. (XIII). Mi.-So. 10.00-17.00 Di. u. Do. 10.00-20.00