Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V.
Die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. wurde im Jahr 1981 auf Initiative von Dr. Dr. Simon Snopkowski seligen Andenkens im Einvernehmen mit der Bayerischen Staatsregierung gegründet, um kulturelles jüdisches Leben in München und Bayern wieder präsenter werden zu lassen. Die Gesellschaft hat sich seither bemüht, die facettenreiche jüdische Kultur und Geschichte der Bevölkerung näher zu bringen. In den frühen 80er Jahren, als jüdische Gemeinden nach dem Schrecken des Holocaust immer noch in selbst gewählten Ghettos lebten, leistete die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e. V. Pionierarbeit und stellte erstmalig nach der Schoah wieder jüdische Musik, wie osteuropäische Klezmermusik, sefardisches Liedgut, synagogale Musik und jiddischsprachiges Theater der damals auf diesem Gebiet uninformierten breiten Öffentlichkeit vor.
Seit 1987 organisiert die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. alljährlich jüdische Kulturtage in München, größtenteils im Gasteig, aber auch an anderen Veranstaltungsorten. Über die Jahre wurden die Jüdischen Kulturtage ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der winterlichen Kulturszene Münchens, ungeduldig erwartet von ihrem Publikum.
Über die Jüdischen Kulturtage hinaus realisiert die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. umfangreiche Dokumentationsausstellungen jüdischer Geschichte, um somit die verschiedensten Aspekte jüdischer Kultur, geprägt von den Ländern, in denen sich Juden ansiedelten, aufzuzeigen. Um der Gefahr des Vergessens zu begegnen, soll mit derartigen Ausstellungen auch an historische Schlüsselereignisse erinnert werden. Begleitet werden die Ausstellungen von informativen Rahmenprogrammen mit Vorträgen, Filmen und künstlerischen Darbietungen.
Mit einem zarten Pflänzchen inmitten einer Brachlandschaft verglich Simon Snopkowski, der Begründer und langjährige Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. noch in den 80er Jahren den Zustand der jüdischen Kultur in Europa nach den Verheerungen des Holocaust. Heute, zwei Jahrzehnte später, zieht Ilse Ruth Snopkowski, die in ehrenamtlicher, kontinuierlicher Arbeit in all den Jahren die Organisation aufgebaut hat und seit dem Tod von Simon Snopkowski dem Verein vorsteht, eine positive Bilanz. Mit all ihrer Arbeit und ihren zahlreichen Aktivitäten will die Gesellschaft auch künftig nicht nur jüdische Kultur vermitteln, sondern generell zum besseren Verständnis für das Judentum beitragen. Die unfreiwillige Sonderstellung, die das Jüdische hierzulande immer noch einnimmt, zu beenden, ist auch das erklärte Ziel von Ilse Ruth Snopkowski. Über die Jahre hat die Gesellschaft mit zahlreichen Institutionen in verschiedensten Ländern zusammengearbeitet und persönliche Kontakte und Freundschaften mit jüdischen Künstlern weltweit geknüpft.
Die erfolgreiche Tätigkeit der Gesellschaft wäre nicht möglich ohne die finanzielle Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus sowie der Landeshauptstadt München.