Fabrikmuseum der Leonischen Industrie
Leonische Waren sind mit sehr feinen Metallfäden verarbeitete Gespinste, Gewebe, Borten oder Geflechte. Eingeführt durch zugewanderte Hugenotten aus Lyon (daher "leonisch"), stellt man sie in Roth seit 1590 her. Dieses spezialisierte Gewerbe hatte wesentlichen Anteil an der Industrialisierung der Stadt im 19. Jahrhundert und lebt heute nach der Umstellung der Produktion auf Elektrokabel fort. Das Museum zeigt seit 1988 den Weg vom grobgezogenen Draht über den Feinzug durch Plättmühlen bis zu den verschiedensten Formen der Fertigstellung in Umspinnmaschinen und Webstühlen, hin zur Bänderherstellung und zur meist in Heimarbeit erfolgten Konfektionierung der Waren. Dazu werden die Arbeitsbedingungen dieser Zeit durch Firmenkontor, Stechuhr, Wasch- und Umkleideräume und Toiletten illustriert. Auch die technischen Umwälzungen vom Dampf- zum elektrischen Antrieb sind dargestellt. Das Museum gibt so ein umfassendes Bild von Produktion und Vertrieb leonischer Waren um 1920. Nach dem fällig gewordenen Umzug des gesamten Bestandes in ein ehemaliges Fabrikgebäude an der Oberen Mühle, wo im Jahr 1621 die Industrialisierung von Roth begonnen hatte, wurde das Museum wieder wie früher in einer Sheddachhalle installiert ? zwar räumlich etwas gedrängter, aber zeitgemäß aufbereitet und mit einem neuen Eingangsanbau versehen. Bei den meist geführten Rundgängen können fast alle Maschinen in Betrieb genommen werden. 21. März-31. Okt. Sa. u. So. 13.30- 16.30 in den bayer. Ferien (Ende Juli-Anfang Sept.) auch Mi. 13.30-16.30 u. n. Vereinb.