Kulturveranstalter

Bayerisches Nationalmuseum

Adresse

Prinzregentenstr. 3
80538
München

Kontakt

Telefon: 089/2112401
Fax: 089/21124201

bay.nationalmuseum@bnm.mwn.de

http://www.bayerisches-nationalmuseum.de

Das Bayerische Nationalmuseum zählt zu den großen europäischen Museen, die sowohl der bildenden Kunst als auch der Kulturgeschichte gewidmet sind. Kerngebiet der ungewöhnlich vielseitigen Bestände, die einen Zeitraum von der Spätantike bis zum beginnenden 20. Jahrhundert umfassen, ist Süddeutschland mit dem Schwerpunkt Bayern, doch hat man sich nie ausschließlich auf diese Region beschränkt. Das Museum wurde 1855 durch König Maximilian II. gegründet und war seit 1867 in dem nach Plänen von Eduard Riedel errichteten und heute vom Völkerkundemuseum genutzten Gebäude an der Maximilianstraße untergebracht. Schon nach wenigen Jahrzehnten erwies sich das Raumangebot als zu klein für die rasch wachsenden Bestände, so daß ab 1894 nach den Entwürfen Gabriel von Seidls ein weitläufiger Neubau an der Prinzregentenstraße entstand, der 1900 von Prinzregent Luitpold eingeweiht wurde. Seidls Nationalmuseum gehört zu den bedeutendsten und originellsten Museumsbauten seiner Zeit. Trotz der im Zweiten Weltkrieg eingetretenen Zerstörungen ist der ursprüngliche Rundgang durch die verschiedenen kulturgeschichtlichen Epochen in stilistisch auf die Sammlungsobjekte bezogenen Ausstellungsräumen erhalten geblieben. Der Grundstock der Sammlungen geht auf den weit über die Landesgrenzen hinausgreifenden Kunstbesitz der Wittelsbacher zurück. Das Hauptgeschoß beherbergt in einer imposanten Folge historischer Interieurs kostbare Gemälde, Skulpturen, Tapisserien, Möbel, Waffen und Kunsthandwerk vom frühen Mittelalter bis zum Rokoko. Hervorzuheben sind die einzigartigen und besonders reich vertretenen Meisterwerke süddeutscher Bildschnitzerkunst von Hans Multscher, Erasmus Grasser, Tilman Riemenschneider, Hans Leinberger, Johann Baptist Straub und Ignaz Günther. Der Rundgang durch die Kulturgeschichte setzt sich im Obergeschoß Ost mit dem 19. Jahrhundert fort, das durch kostbares Nymphenburger Porzellan sowie erlesene Kostüme, Möbel, Goldschmiedewerke und Gläser vom Empire bis zum Historismus vor Augen geführt wird. Den Schlußpunkt bildet das Kunsthandwerk des internationalen Jugendstils, das im Bayerischen Nationalmuseum mit Arbeiten von René Lalique, Louis Comfort Tiffany, Emile Gallé und Daum Frères besonders eindrucksvoll vertreten ist. Der westliche Flügel des Obergeschosses enthält ausgewählte Fachabteilungen zur Kulturgeschichte, darunter die Sammlungen der Musikinstrumente und Spiele sowie als Glanzpunkt das effektvoll präsentierte Tafelsilber des Hildesheimer Fürstbischofs aus dem 18. Jahrhundert. Im Untergeschoß erwartet den Besucher die abwechslungsreiche Folge von Bauernstuben und die weltberühmte Krippensammlung mit Beispielen aus allen wichtigen Herstellungsorten des 17. bis 19. Jahrhunderts. Sonderausstellungen sind wechselnden Themen der europäischen Kunstgeschichte und Volkskunde sowie besonderen Aspekten der Restaurierung und Konservierung gewidmet. Das Bayerische Nationalmuseum unterhält in allen bayerischen Regierungsbezirken Zweigmuseen, die das breite Aufgaben- und Sammelspektrum des Stammhauses auch über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus anschaulich machen. Di.-So. 10.00-17.00, Do. 10.00-20.00 21.11.2003 - 29.02.2004 Die Welt im Kleinen - zur Kulturgeschichte des Spielzeugs Im Kinderspielzeug spiegeln sich gesellschaftliche Entwicklungen, neueste technische Errungenschaften und weltbewegende Ereignisse ganz unmittelbar wider. Kinder sind nicht nostalgisch - sie wollen immer das Neueste zum Spielen. So überliefern Spielsachen der vergangenen 200 Jahre vielfältige Einblicke in die kulturgeschichtlichen Veränderungen dieses Zeitraums. Das Bayerische Nationalmuseum zeigt in einer großen Sonderschau auf etwa 500 qm rund 400 Objekte aus eigenen Beständen, die in mehr als 100 Jahren gesammelt wurden, bisher jedoch noch nie ausgestellt waren. Zu den herausragenden Exponaten gehören Puppenhäuser und -küchen, deren umfangreiches Inventar teils noch aus dem späten 17. Jahrhundert stammt sowie Puppenkaufläden, in denen neben den üblichen Miniatur-Lebensmitteln etwa Modeartikel oder Schreibwaren und Bücher angeboten werden. Die Ausstellung zeigt - anders, als zahlreiche andere Spielzeugpräsentationen - keine Stofftiere, kein Blechspielzeug und keine Barbiepuppen. Dagegen wird die Funktion der frühen Puppenhäuser zur Unterweisung adliger und großbürgerlicher Töchter in der Führung eines großen Haushalts ebenso thematisiert wie etwa die Sozialgeschichte der Schnitzer- und Drechslerfamilien, in denen Kinderarbeit selbstverständlich, ja lebensnotwendig war. Die über die Zeiten sehr unterschiedliche Einstellung zum Kind - und seine "Entdeckung" in der Biedermeierzeit - wird anschaulich gemacht und das von Eltern und Erziehern vorgegebene Rollenverhalten von Buben und Mädchen angesprochen.