Zündholzschachteln waren lange Zeit Gegenstände des Alltags und weltweit gute Werbeträger. Sie trugen zur Popularisierung des Themas „Schöne Künste“ bei, vor allem, wenn sie als Souvenirs und Präsentschachteln eingesetzt wurden. Bei jedem Handgriff zur Zündholzschachtel fiel der Blick mehr oder weniger bewusst auch auf das Etikettenmotiv. Für Sammler und Kunstfreunde wurden Präsentboxen mit speziellen Motivserien angeboten. Auch andere Bereiche der schönen Künste wurden auf Zündholzetiketten abgebildet: Tanz und Musik, Literatur und Architektur, Plakatkunst und Karikatur.
Zündholzschachteln wurden oft mit Motiven bedruckt, die künstlerisch ansprechend waren. Wenn es sich nicht um den Abdruck berühmter Kunstwerke handelte, blieben die Gestalterinnen und Gestalter der Motive meist anonym. Es ist ein Glücksfall, wenn zum gedruckten Motiv eines Zündholzetiketts die per Hand gestaltete Originalvorlage erhalten ist. An Beispiel eines Schmetterlings-Motivs, das die Zündholzfabrik Allemann in Grafenwiesen auf Zündholzschachteln in Umlauf brachte, kann in der Ausstellung der Bezug zwischen Original und „Massendrucksache“ hergestellt werden.
Zündhölzer selbst regten auch immer wieder zu künstlerisch-kreativem Arbeiten an. Aus der Sammlung des Zündholzmuseums werden auch hierzu Beispiele aus dem Themenfeld der schönen Künste präsentiert.
Die Dauerausstellung des Museums steht unter dem Motto „Industrie- und Kulturgeschichte im Brennpunkt“. Sie informiert über die Geschichte der Zündholzherstellung im Tal des Weißen Regen und über die Verknüpfung dieses Zweigs der Holzverarbeitung zum benachbarten Tschechien. In der historischen Sammlung rund ums Zündholz gibt es eine große Objektfülle und Vielfalt zu entdecken. Für Kinder liegt ein Museumsrätsel auf.