Ausstellungsdauer: 13. August – 22. Oktober 2023 | Museum Georg Schäfer Schweinfurt | Ausgehend von der ausgeprägten Shakespeare-Begeisterung im Deutschland des 19. Jahrhunderts beleuchtet die neue Sonderausstellung im Museum Georg Schäfer die
künstlerische Annäherung Adolph von Menzels (1815–1905) an die Werke des wohl bekanntesten englischsprachigen Dichters und Dramatikers überhaupt. Die von Shakespeare (1564–1616) inspirierten Arbeiten des 1898 geadelten Malers, Zeichners und Illustrators sind eine großartige Entdeckung. Sie verteilen sich über beinahe ein halbes Jahrhundert und wurden sowohl in Deutschland als auch im Ausland rezipiert. Jede von ihnen ist einzigartig, jede geprägt von einem anderen Schaffenszusammenhang.
Die Ausstellung beleuchtet das erste Mal die gesamte künstlerische Vielfalt von Menzels ideenreicher Auseinandersetzung mit Shakespeare und dessen Werken. Die meisten Leihgaben aus Museen und Bibliotheken in Bamberg, Berlin, Meiningen und Weimar, aber auch zahlreiche Objekte aus dem Bestand des Museum Georg Schäfer werden erstmals überhaupt in Deutschland gezeigt. Zu sehen sind Arbeiten des schweizerisch-englischen Malers und Publizisten Johann Heinrich Füssli (1741–1825), des Malers und Dekorationskünstlers Hans Makart (1840–1884) sowie Entwürfe zum Shakespeare-Denkmal in Weimar. Abgerundet wird die Präsentation durch das Beispiel des Meininger Hoftheaters, das einen weiteren fulminanten Höhepunkt in der Shakespeare-Begeisterung des 19. Jahrhunderts bildet. Dies gilt insbesondere für die Arbeiten des „Theaterherzogs“ Georg II. von Sachsen-Meiningen (1826–1914), der die deutsche Schauspielkunst reformierte. Mit eigenen Figurinen und Bühnenbildern wurde er auch als Entwerfer bekannt. Sein Hoftheater schickte er auf ausgedehnte Tourneen, unter anderem nach Berlin und Odessa.
Kuratorin der Ausstellung: Prof. Dr. Christa Jansohn, Bamberg