1. Dezember 2024 – 16. November 2025 | LETTL-Museum Augsburg | In der Sonderausstellung werden 23 surreale Bilder von Wolfgang Lettl aus den Jahren 1973-2007 sowie 3 Skulpturen von Florian Lettl aus dem Jahr 2024 präsentiert.
Wolfgang Lettl schrieb 1999 in seinem Vortrag „Surrealismus in Bayern“ mit Blick auf die klassischen Surrealisten Folgendes: „Lange Zeit, und ein bisschen immer noch, war Surrealismus als abseitig verpönt und das war kein Wunder, denn etliche seiner Vertreter gaben sich alle Mühe, sich verrückt zu benehmen und jedermann einerseits mit ihrer Arroganz vor den Kopf zu stoßen und sich andererseits mit pseudo-philosophischen Hanswurstereien interessant zu machen. Aber unter diesem so lächerlichen, im Übrigen aber medienwirksamen Erscheinungsbild, verbarg sich seelische Not und Zweifel an allem, an Gott und jeglichem Sinn des Daseins. Sinnlosigkeit und Kälte, Zynismus und Frivolität sprechen aus ihren Bildern, und immer wieder das krankhafte Bedürfnis, zu provozieren.“
Surreale Malerei gab es schon vor den „Surrealisten“ und sie endet auch nicht mit dem Tod der Surrealisten um André Breton. Wolfgang Lettl führte hierzu in seiner Rede weiter aus:
„Surrealismus ist längst passe´.“ Wer das sagt, meint wohl die „klassischen“ Surrealisten, die inzwischen schon alle gestorben sind, oder er hält Surrealismus für eine kurzlebige Mode, wie viele andere auch. Er ist tatsächlich mehrmals Mode geworden, aus oberflächlicher Begeisterung geboren und bald zu öder Langweiligkeit erstarrt. Aber so wie ich ihn verstehe, ist er eine Grundhaltung, die in der Kunstgeschichte immer wieder mächtig durchbrechen und sich erneuern kann. Ob sich das dann jeweils „Surrealismus“ nennt, ist belanglos.“