Am 6. Dezember 2025 laden Studierende des Masterstudiengangs Multimediale Medienproduktion der Hochschule Ansbach ins Babylon Kino Fürth ein, um Spenden zu sammeln und die Problematik öffentlich zu machen. Es gibt Kuchen und Glühwein und das Programmkino zeigt an diesem Tag eine Ausgabe der Augsburger Puppenkiste. Alle Einnahmen der Veranstaltung kommen den Frauenhäusern in Nürnberg und Fürth zugute.
Seit 1991 macht die UN unter der Kampagne “Orange the World” auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Durch Zeichen in Orange will UN Women Deutschland auch in Deutschland klar machen, dass Gewalt gegen Frauen kein Tabuthema bleiben darf und “sich endlich etwas ändern muss”. Die in diesem Rahmen stattfindende “Orange Week” fängt am “Orange Day” am 25. November an und endet am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte.
“Gewalt gegen Frauen geht uns alle an”, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser im November 2024 nach Vorstellung des jüngsten Lagebildes. “Jeden Tag werden mehr als 140 Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer einer Sexualstraftat. Sie werden Opfer, weil sie Frauen sind. Das ist unerträglich – und verlangt konsequentes Handeln.“
Gewalt gegen Frauen* äußert sich in unterschiedlichen Formen
Das Bundeskriminalamt definiert die “Geschlechtsspezifische gegen Frauen gerichtete Straftat” als eine Straftat der Hasskriminalität, “welche aufgrund einer von Vorurteilen gegen Frauen oder das weibliche Geschlecht geleitete Tatmotivation heraus begangen werden.” Die erwähnten Vorurteile äußern sich insbesondere durch eine ablehnende Einstellung zur Gleichwertigkeit und Gleichgerechtigkeit der Geschlechter. Auch sind spezifische Delikte gemeint, die überwiegend zum Nachteil der Frauen begangen werden, heißt es seitens der Behörde. Diese können zu körperlichen, psychischen oder ökonomischen Schaden führen oder mit sexualisierter Gewalt einhergehen.
Gewaltdelikte sind längst keine Einzelfälle mehr: In Deutschland sind im Jahr 2023 70,5 Prozent (180.715 Betroffene) der Opfer Häuslicher Gewalt Frauen und Mädchen gewesen. 938 Mädchen und Frauen wurden Opfer von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten. 52.330 Opfer von Sexualstraftaten. 17.193 Opfer von Digitaler Gewalt. Das Problem ist allgegenwärtig und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert, mahnt UN Women Deutschland.
Was tun gegen geschlechterspezifische Gewalt?
Während häusliche Gewalt nicht als Problem der sozialen Ränder stigmatisiert werden darf, dürfen brutale Femizide in der Kommunikation nicht als Beziehungstragödien oder Eifersuchtsdramen betitelt werden. Am Wichtigsten ist jedoch, dass die Scham nicht bei den Opfern von Gewalt sein darf, dies unterstrich auch Gisèle Pelicot erneut. Falsche Scham hält Frauen viel zu oft davon ab, Anzeige zu erstatten, erkennt auch das Bundesinnenministerium
des Innern und für Heimat an. Wie auch bisher dürfte deswegen nur ein Bruchteil der Gewalttaten polizeilich bekannt sein. Die Politik müsse aus diesem Grund handeln und endlich ein Gewalthilfegesetz in die Wege leiten, fordert der Verein “Gewalt frei in die Zukunft” in einem offenen Brandbrief: “Obwohl die Gewaltstatistik Jahr um Jahr ansteigt, fehlen tausende Plätze in Deutschlands Frauenhäusern, sind Beratungsstellen chronisch überlastet und die Wartezeiten auf einen Platz im Frauenhaus oder einen Termin für eine Beratung für Personen nach einer Vergewaltigung unerträglich lang. Besonders in ländlichen Regionen ist die Situation verheerend: Betroffene werden häufig völlig allein gelassen mit ihrem Schmerz, weil es einfach keine Hilfsangebote gibt.“ Seit 1991 macht die UN unter der Kampagne “Orange the World” auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Durch Zeichen in Orange will UN Women Deutschland auch in Deutschland klar machen, dass Gewalt gegen Frauen kein Tabuthema bleiben darf und “sich ändlich etwas ändern muss”. Die in diesem Rahmen stattfindende “Orange Week” fängt am “Orange Day” am 25. November an und endet am 10. Dezember, dem Tag der
Menschenrechte.
Gewalt an Frauen kann auf psychischer, physischer oder sexueller Ebene geschehen. Wenn Sie das Gefühl haben betroffen zu sein, können Sie sich an das kostenlose Hilfetelefons “Gewalt gegen Frauen” wenden. Unter der 116016 haben Sie die Möglichkeit, an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr anonym und vertraulich Kontakt zu Beraterinnen aufzunehmen. Die Beratung erfolgt barrierefrei, in 18 Fremdsprachen und kann auch über einen Online-Chat oder per E-Mail erfolgen. Das Frauenhaus in Nürnberg erreichen Sie ebenfalls zu jeder Stunde unter der 0911/333915, das Frauenhaus in Fürth rund um die Uhr unter 0911/729008. Von Gewalt betroffene Männer können sich beim „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ unter der 0800/1239900 ebenfalls Unterstützung suchen.